Meilensteine der Bach-Forschung

Sonderausstellung zum Jubiläum 75 Jahre Bach-Archiv, 21. März - 23. November 2025

Woher weiß man, wann Bach seine Werke komponierte? Wie findet man verschollene oder unbekannte Werke? Und wie haben Bach-Forschende aus Ost und West in Zeiten des Kalten Krieges zusammengearbeitet?

Seit 75 Jahren werden am Bach-Archiv Leipzig die Werke Johann Sebastian Bachs und seiner Familie systematisch gesammelt und erforscht. Die Jubiläums-Ausstellung führt in die packende Welt der Bach-Forschung ein: von der ungewöhnlichen Erfolgsgeschichte der Neuen Bach-Ausgabe, die am Bach-Archiv Leipzig (DDR) und am Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen (BRD) gemeinsam erarbeitet wurde, über die wegweisenden Methoden der Papier- und Schreiberuntersuchungen bis hin zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in der aktuellen Forschung.

Zu den Exponaten zählen kostbare Notenhandschriften Johann Sebastian Bachs und seiner Söhne sowie ein originelles Lochkartensystem zur Bestimmung von Schreibern. Zahlreiche Klangbeispiele, interaktive Elemente und Medienstationen laden zum Vertiefen und Experimentieren ein.

Öffnungszeiten des Bach-Museums Leipzig:

Dienstag - Sonntag sowie an Feiertagen 10 bis 18 Uhr

Musikleben in Frankfurt 1918-1933

Wechselausstellung im Kuhhirtenturm Frankfurt am Main

Die Wechselausstellung im 3. Obergeschoss des Hindemith Kabinetts im Kuhhirtenturm wirft Schlaglichter auf das vielfältige Musikleben in Frankfurt am Main zwischen 1918 und 1933.

Frankfurt ist in den 1920er Jahren neben Berlin die wohl bedeutendste Musikmetropole in Deutschland. Das Opernhaus, an dem hochklassige Solisten und Dirigenten verpflichtet sind, präsentiert nicht nur Repertoirestücke, sondern ist auch eine erste Adresse als Bühne für Uraufführungen. Bei der Frankfurter Museums-Gesellschaft wirken hochkarätige Dirigenten wie Willem Mengelberg, Wilhelm Furtwängler oder Otto Klemperer. Die Entwicklung der Neuen Musik wird mit ungewöhnlichen Konzertformaten und Präsentationsweisen gefördert. Neue Wege werden auch bei der Musikerausbildung beschritten. All diese innovativen Entwicklungen erfahren mit dem Beginn der nationalsozialistischen Diktatur 1933 ein abruptes Ende.

Öffnungszeiten:
Sonntags 11 bis 18 Uhr, nach Vereinbarung können Gruppen auch an anderen Tagen den Kuhhirtenturm besichtigen.

Weitere Informationen und das aktuelle Konzertprogramm: www.hindemith.info

"Mensch Wagner"

Sonderausstellung im Richard Wagner Museum Bayreuth verlängert bis zum 4. Mai 2025

Richard Wagner: Komponist, Dichter, Dramatiker, Schriftsteller, Kunstphilosoph, Regisseur, Dirigent, Egomane, Schwerenöter, Antisemit, Linksradikaler, Klimaschützer, Tierfreund, Genie… – Aber wer war Richard Wagner wirklich?

Im Rahmen seiner diesjährigen Sommerausstellung „Mensch Wagner“ unternimmt das Richard Wagner Museum den Versuch, den „Mythos Wagner“ zu dekonstruieren, um sich dem Menschen Richard Wagner zu nähern. Die Ausstellung ist ab 14. Juli 2024 im Museumsneubau des Richard Wagner Museums Bayreuth zu sehen.

Vor dem Hintergrund einer Topographie des 19. Jahrhunderts und der Welt, in der er lebte, werden unter anderem erstmals Unterlagen zu Richard Wagners Finanzen, wie Kontoauszüge und Wechsel, ein medizinisches sowie ein kulinarisches Rezeptbuch, Unterlagen zur Errichtung von Haus Wahnfried oder zu seinen Ernährungsgewohnheiten gezeigt. Die Ausstellung porträtiert Richard Wagner so weniger als den selbstschöpferischen, genialen Demiurg und Visionär, sondern als Kind seiner Zeit und Produkt seiner Lebensumstände.

Die Ausstellung fügt lose und verstreute Puzzleteile neu zusammen, um dem Menschen Wagner ein Profil zu geben. Durch Kinderstube und Schule, Küche und Garderobe, Bibliothek und Arbeitszimmer führt die Suche nach dem Richard Wagner, der nicht als „Meister“ geboren wurde
und selbst dann dem „Menschlich-Allzumenschlichen“ (Nietzsche) nicht entkam.

Im Museumseintrittspreis inbegriffen

Öffnungszeiten:
Dienstag–Sonntag, 10–17 Uhr
Juli und August, Mo-So, 10-18 Uhr

Inspiration Musik – Beethovens Kompositionen in der Kunst der Moderne

Sonderausstellung im Beethoven-Haus Bonn, 10. März bis 21. Juli 2025

 

Beethovens Werke haben Maler, Grafiker und plastisch arbeitende Künstlerinnen und Künstler bereits im 19. Jahrhundert immer wieder zu eigenen Arbeiten inspiriert. Aber erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann seine Musik für die Künstler der europäischen Avantgarde an Bedeutung. Bis dahin waren die in Deutschland und Österreich entstandenen Arbeiten meist noch ganz von der Tradition der figürlich-allegorischen Darstellung geprägt. Die aktuelle Sonderausstellung im Beethoven-Haus zeigt anhand einer Auswahl bedeutender Arbeiten die Vielfalt der verschiedenen Ideen und Ansätze, mit denen man sich Beethovens Musik im 20. und 21. Jahrhundert annäherte und sich darum bemühte, sie für den Betrachtenden quasi sichtbar werden zu lassen.

Öffnungszeiten des Beethoven-Hauses:

Mittwoch bis Montag 10 - 18 Uhr

Germany possesses musical traditions and legacies of extraordinary value: Handel, Schuetz and Bach, Beethoven, Mendelssohn, Schumann, Brahms, and Wagner - to mention only a few names - are composers who are known and treasured throughout the world. Their work has played a significant role in shaping a unique musical landscape.

Numerous orchestras, choruses, ensembles, renowned music festivals and series, music houses with museums, public archives and libraries, but also private collections preserve their musical heritage.

It is necessary to revitalize this inestimable fund again and again and to develop it for the present. At the same time, an important role befits the houses combined in the consortium of music museums of Germany. In them we encounter the work of the musicians and composers who have extraordinarily enriched the cultural nation of Germany. However, beyond the individual portrait, beyond the procurement of individual oeuvres, the music museums also contribute overall to the maintenance of musical tradition. The present brochure underscores this aspect of the synoptic presentation and invites the reader on a journey into the musical history of Germany. I hope this tour guide will be actively used and receive a large response.

Bernd Neumann, Member of the Lower House of the German Parliament
Minister of State with the Federal Chancellor
Commissioner of the Federal Government for Culture and Media

Quoted from: Foreword to the brochure "Music Museums in Germany", 2007.