Woher weiß man, wann Bach seine Werke komponierte? Wie findet man verschollene oder unbekannte Werke? Und wie haben Bach-Forschende aus Ost und West in Zeiten des Kalten Krieges zusammengearbeitet?
Seit 75 Jahren werden am Bach-Archiv Leipzig die Werke Johann Sebastian Bachs und seiner Familie systematisch gesammelt und erforscht. Die Jubiläums-Ausstellung führt in die packende Welt der Bach-Forschung ein: von der ungewöhnlichen Erfolgsgeschichte der Neuen Bach-Ausgabe, die am Bach-Archiv Leipzig (DDR) und am Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen (BRD) gemeinsam erarbeitet wurde, über die wegweisenden Methoden der Papier- und Schreiberuntersuchungen bis hin zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in der aktuellen Forschung.
Zu den Exponaten zählen kostbare Notenhandschriften Johann Sebastian Bachs und seiner Söhne sowie ein originelles Lochkartensystem zur Bestimmung von Schreibern. Zahlreiche Klangbeispiele, interaktive Elemente und Medienstationen laden zum Vertiefen und Experimentieren ein.
Öffnungszeiten des Bach-Museums Leipzig:
Dienstag - Sonntag sowie an Feiertagen 10 bis 18 Uhr
Unter dem Motto "Transformation" beleuchtet das diesjährige Bachfest Umformungsprozesse im Schaffen Johann Sebastian Bachs. Das über 200 Veranstaltungen umfassende Programm ist so umfangreich und vielfältig wie nie zuvor. Es mischt traditionelle Konzerte mit experimentellen und interdisziplinären Formaten.
Transformation ist nicht nur ein Schlüsselbegriff der aktuellen Debatten-Kultur, sondern auch tief in Bachs Musik verankert – in den Passionen, der h-Moll-Messe oder durch das Parodieverfahren, das Bachs Kompositionen in neue Kontexte setzte. Im Zentrum des Bachfestes Leipzig 2025 stehen eigene und fremde Werke, die Johann Sebastian Bach Umformungsprozessen unterwarf, ebenso Kompositionen, in denen er unterschiedliche europäische Stile imitierte und adaptierte.
Programm und Tickets unter: www.bachfestleipzig.de
Beethovens Werke haben Maler, Grafiker und plastisch arbeitende Künstlerinnen und Künstler bereits im 19. Jahrhundert immer wieder zu eigenen Arbeiten inspiriert. Aber erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann seine Musik für die Künstler der europäischen Avantgarde an Bedeutung. Bis dahin waren die in Deutschland und Österreich entstandenen Arbeiten meist noch ganz von der Tradition der figürlich-allegorischen Darstellung geprägt. Die aktuelle Sonderausstellung im Beethoven-Haus zeigt anhand einer Auswahl bedeutender Arbeiten die Vielfalt der verschiedenen Ideen und Ansätze, mit denen man sich Beethovens Musik im 20. und 21. Jahrhundert annäherte und sich darum bemühte, sie für den Betrachtenden quasi sichtbar werden zu lassen.
Öffnungszeiten des Beethoven-Hauses:
Mittwoch bis Montag 10 - 18 Uhr
Deutschland verfügt über musikalische Traditionen und Nachlässe von außerordentlichem Wert: Händel, Schütz und Bach, Beethoven, Mendelssohn, Schumann, Brahms und Wagner sind - um nur einige Namen zu nennen - weltweit bekannte und geschätzte Komponisten. Ihr Wirken hat eine einzigartige Musiklandschaft wesentlich mitgeformt.
Zahlreiche Orchester, Chöre und Ensembles, renommierte Musikfestivals und -reihen, Musikerhäuser mit Museen, öffentliche Archive und Bibliotheken, aber auch private Sammlungen bewahren ihr musikalisches Erbe.
Diesen unschätzbaren Fundus gilt es immer wieder neu zu beleben und für die Gegenwart zu erschließen. Den in der Arbeitsgemeinschaft Musikermuseen Deutschlands zuusammengeschlossenen Häusern kommt dabei eine wichtige Rolle zu. In ihnen begegnen wir dem Werk von Musikern und Komponisten, die die Kulturnation Deutschland außerordentlich bereichert haben. Über das individuelle Portrait, über die Vermittlung des einzelnen Œuvres hinaus tragen die Musikermuseen aber auch zur Pflege musikalischer Tradition insgesamt bei. Die vorliegende Broschüre unterstreicht diesen Aspekt der Zusammenschau, und sie lädt zu einer Reise in die Musikgeschichte Deutschlands ein. Ich wünsche diesem Reiseführer regen Gebrauch und eine große Resonanz.
Bernd Neumann, MdB
Staatsminister bei der Bundeskanzlerin
Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Zitat: Vorwort zur Broschüre der Arbeitsgemeinschaft "Musikermuseen in Deutschland", 2007.