Außenansicht des Schumann-Hauses © Christian Kern Experiment Künstlerehe © Christian Kern Konzert im Schumann-Saal ©Christian Kern Reisekabinett © Christian Kern Schumann-Saal © Christian Kern

Schumann-Haus Leipzig

Inselstraße 18
04103 Leipzig

Telefon +49.341.3939 2191

Web: www.schumann-haus.de
E-Mail: info@schumann-verein.de

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag 14-18 Uhr

Samstag / Sonntag 10-18 Uhr

 

Die ersten vier Ehejahre des wohl berühmtesten Paares des 19. Jahrhunderts, Clara und Robert Schumann, thematisiert das Leipziger Schumann-Haus seit seiner am 13. September 2019 eröffneten neuen Dauerausstellung. Die Wohnung in der Inselstraße 18 bezogen die frisch Vermählten an Claras Geburtstag, am 13. September 1849. Im neuen Museum wird auf Basis wirkungsstarker Zitate beider Partner das „Experiment Künstlerehe“ beleuchtet und mit technischen Raffinessen in Szene gesetzt. Das erste Museum für ein Künstlerpaar möge den Besucher inspirieren, seine ganz persönliche Perspektive auf das Musikerpaar zu finden und eine Brücke von der Historie zur heutigen Zeit zu schlagen. Im Zentrum stehen die beiden im Schumann-Haus entstandenen Werke „Die Ehetagebücher“ und der gemeinsam komponierte Liederzyklus „Liebesfrühling“.

Zu den innovativen Highlights der neuen Ausstellung zählen „Claras Hand“, auf der der Besucher durch eine Installation von Erwin Stache Töne und ganze Werke der Pianistin zum Klingen bringen kann. Im Ehe-Experimentierraum verwandeln sechs Beamer einen Raum in drei Themenwelten. Featureautorin Magdalene Melchers entwickelte dafür „Visualisierte Features“. Inspiriert von Worten des Schumannschen Ehepaares wird die Zerrissenheit zwischen Liebe und Kunst, Freude und Last mit den Kindern, Reichtum an Gaben und Ringen um Geld sicht- und hörbar.

Im Schumann-Saal, in dem das Ehepaar einst Freunde und berühmte Persönlichkeiten empfingen, sind auf ausgewählten Plätzen über Ultraschall-Lautsprecher Portraits von u.a. Claras Mutter Mariane Bargiel, der Sängerin Wilhelmine Schroeder-Devrient sowie dem Komponistenkollegen und Freund Felix Mendelssohn Bartholdy zu hören. Kuratiert wurde die neue Ausstellung von der bedeutenden Schumann- und Genderforscherin Prof. Beatrix Borchard.

Deutschland verfügt über musikalische Traditionen und Nachlässe von außerordentlichem Wert: Händel, Schütz und Bach, Beethoven, Mendelssohn, Schumann, Brahms und Wagner sind - um nur einige Namen zu nennen - weltweit bekannte und geschätzte Komponisten. Ihr Wirken hat eine einzigartige Musiklandschaft wesentlich mitgeformt.

Zahlreiche Orchester, Chöre und Ensembles, renommierte Musikfestivals und -reihen, Musikerhäuser mit Museen, öffentliche Archive und Bibliotheken, aber auch private Sammlungen bewahren ihr musikalisches Erbe.

Diesen unschätzbaren Fundus gilt es immer wieder neu zu beleben und für die Gegenwart zu erschließen. Den in der Arbeitsgemeinschaft Musikermuseen Deutschlands zuusammengeschlossenen Häusern kommt dabei eine wichtige Rolle zu. In ihnen begegnen wir dem Werk von Musikern und Komponisten, die die Kulturnation Deutschland außerordentlich bereichert haben. Über das individuelle Portrait, über die Vermittlung des einzelnen Œuvres hinaus tragen die Musikermuseen aber auch zur Pflege musikalischer Tradition insgesamt bei. Die vorliegende Broschüre unterstreicht diesen Aspekt der Zusammenschau, und sie lädt zu einer Reise in die Musikgeschichte Deutschlands ein. Ich wünsche diesem Reiseführer regen Gebrauch und eine große Resonanz.

Bernd Neumann, MdB
Staatsminister bei der Bundeskanzlerin
Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Zitat: Vorwort zur Broschüre der Arbeitsgemeinschaft "Musikermuseen in Deutschland", 2007.